Elke Thiel

Heilpraktikerin für Psychotherapie,
TraumaTherapeutin,
Kompetenzpartnerin Hochsensibilität,
EMDR-Therapeutin,
TOMATIS®-Practitioner

Prozessorientiertes Coaching und Hochsensibilität


Foto einer Waldlichtung im morgendlichen Nebel

Hier möchte ich Sie als Mensch ansprechen, egal, ob Sie hochsensibel sind, es vielleicht nur nicht wissen, oder als „durchschnittlich“ sensibler Mensch durch das Leben gehen.

Prozessorientiertes Coaching meint eine Beratungsform, bei der mit dem Menschen gemeinsam geschaut wird, was es braucht, um dem angestrebten Ziel näher zu kommen. Im Laufe des Weges kann sich dieses (mehrmals) verändern bzw. neuen Gegebenheiten anpassen, aber immer bilden die jeweils zur Verfügung stehenden vorhandenen Ressourcen die Grundlage, auf der sich Entwicklung vollzieht. Und Ressourcen sind tatsächlich IMMER vorhanden, auch wenn es uns mitunter schwer fällt, sie zu sehen.

Aber was genau bedeutet das, ein HSP zu sein?

HSP = highly sensitive person nach Elaine Aron (1997)

HSP sein bedeutet, in jeder gegebenen Situation weitaus höhere Datenmengen zu erfassen und zu verarbeiten als andere Menschen. Hochsensitive/hochsensible Menschen werden mit einem Nervensystem geboren, welches sie innere und äußere Reize wie durch einen Verstärker wahrnehmen lässt. Die Dämpfung der Erregungspotentiale im Gehirn sind weniger stark ausgebildet und es werden mehr Areale im Gehirn bei der Daten- und Reizverarbeitung eingesetzt (nachgewiesen MRT), als bei anderen Menschen. Das hat zur Folge, dass HSP ständig einem ungefilterten Strom von Reizen ausgesetzt sind.

Diese Reizüberflutung führt dann schnell zu der so genannten Überstimulation (Erhöhung des Noradrenalin- und in der Folge dauerhafte Erhöhung des Cortisolspiegels). Und so braucht es durchschnittlich mehr Zeit, um Empfindungen und Gedanken zu verarbeiten.

Und wie überall, gibt es auch hier eine zweite Seite …

Hochsensiblen Menschen ist Schönheit und Harmonie sehr wichtig, sie besitzen eine intensive Vorstellungskraft, manche sind ausgesprochen visionär. Sie denken in komplexen Zusammenhängen und sehen deutlicher und schneller als andere Menschen Querverbindungen.

Ihre feine und äußerst detailreiche Wahrnehmung wird von anderen selten geteilt. Daraus entsteht häufig ein Gefühl von „fremd/anders sein, nicht hierher passen“, was wiederum dazu führt, zu glauben, nicht ok zu sein, es entstehen Selbstzweifel …

Die Menschen wirken oft „schrullig“ und abweisend, viele sind aber auch einfühlsam und umgänglich, aber auch Letztere zeigen gelegentlich ein bemerkenswert rücksichtsloses Verhalten.

Das ist begründet in dem Gefühl, sich bei Überreizung wie „wund“ zu fühlen, dann werden innere Bedürfnisse, z.B. nach Ruhe oder Essen, vehement vertreten oder sie haben selbst keine Ahnung, was ihnen fehlt. Allgemein sind HSP weniger belastbar, fühlen sich in Alltagssituationen, in denen Andere gerade mal optimal angeregt sind, angestrengt, überdreht, überreizt. Banale Kleinigkeiten können dann zur ernsthaften Belastung werden, so dass daraus eine Anstrengung für alle Beteiligten wird. Dies ist ganz besonders bei Kindern zu beobachten. HSP haben hohe ethische Standards und fühlen sich dem Allgemeinwohl verpflichtet. Sie streben nach Vollkommenheit – spirituell, wissenschaftlich, humanistisch, künstlerisch. Erkannt und „richtig“ eingesetzt, ist Hochsensibilität eine Gabe, die sowohl für den Einzelnen, als auch für die Umwelt eine Quelle unermesslichen Reichtums darstellt! (Entnommen aus: www.zartbesaitet.net und verschiedener Fachliteratur zum Thema)

Hochsensibilität – Lust und Last zugleich. Wir empfinden uns als „anders“, nehmen mehr wahr als die meisten anderen Menschen. Und es fällt uns schwerer, diesen „Ballast“ wieder los zu werden – was wiederum häufig die Grundlage für vielerlei Arten von Unwohlsein und Krankheiten darstellt.

Wir bauen Mauern um uns herum, weil wir das für die einzige Alternative halten, um uns zu schützen und vielleicht ist es eine ganze Zeit lang auch so. Ich kenne und respektiere das. Das bedeutet, dass Sie bei mir nicht „loslassen und entspannen“ müssen, wenn Sie das nicht wirklich möchten!

Wenn wir das aber wollen, können wir lernen unsere Grenzen zu erweitern – und damit den Raum öffnen für mehr Lebensfreude und –qualität.